Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erschienen in Kanada oder Kopenhagen mehr Bücher von isländischen Autoren als in Reykjavik. Nachdem Island fast siebenhundert Jahre unter zunächst norwegischer, dann dänischer Herrschaft gestanden hatte, erlangte es nach dem Ersten Weltkrieg Schritt für Schritt seine Eigenstaatlichkeit zurück. Island konnte nun eine unabhängige literarische Identität entwickeln und sich der Moderne …

Huldas Geschichte

Gerade habe ich die letzten Seiten dieses außergewöhnlichen Krimis gelesen, der mich überrascht hat und auf dessen zweiten Teil ich jetzt ungeduldig warte. Die Hulda-Trilogie des Isländers Ragnar Jónassons beginnt mit dem Band „Dunkel“. Hulda Hermansdóttir ist Kommissarin in Reykjavik und steht am Ende ihrer Berufslaufbahn – unfreiwillig. Ihr Vorgesetzter informiert sie eines Tages darüber, …

König und Knecht

Der elfjährige Edmund Hooper bezieht mit seinem Vater Joseph den Familienstammsitz Warings. Das Haus auf dem Land steht nach dem Tod des Großvaters leer. Der einst ansehnliche Grundbesitz der Familie ist nach und nach verkauft worden, die Blütezeit der Hoopers ist vorbei. Joseph Hooper konnte nie an die Erfolge seiner Vorfahren anknüpfen und ist sich …

Der Text ist kurz. Kein neunzig Seiten. Ich habe die Erzählung „Das gute Fräulein“ von Halldór Laxness vor über zwanzig Jahren gelesen, als ich zum ersten Mal nach Island reiste. Nun, wo der Sommer kommt und die Tage länger werden, denke ich an diese Reise zurück und hole das Buch aus meinem Regal.  Die Geschichte …

Mitternachtsbuch

Adam Snow handelt mit kostbaren antiquarischen Büchern. Auf dem Rückweg von einem guten Kunden verfährt er sich eines Abends und landet vor einem verlassenen alten Haus. Adam betritt den verwilderten Garten und hier beginnt die die Geschichte der „Kleinen Hand“: „Und dann, als ich in der sich ausbreitenden Stille der einbrechenden Frühlingsdämmerung stand, geschah etwas. …